Die beeindruckenden Felslandschaften Tschechiens

Die beeindruckenden Felslandschaften Tschechiens

Tschechien ist bekannt für seine Berge, Wälder und historischen Städte – aber auch für beeindruckende Felsenlandschaften, die einst Meeresboden waren. Über Millionen Jahre hat die Erosion hier spektakuläre Sandsteinformationen geschaffen, manche Dutzende Meter hoch. Für Wanderer, Kletterer und Naturliebhaber sind diese drei Felsgebiete ein wahres Paradies.

Vom Meeresgrund zum Naturwunder

Obwohl Tschechien heute komplett im Landesinneren liegt, war das Gebiet in der Urzeit von einem Ozean bedeckt. Als sich das Wasser zurückzog, blieb ein Boden aus Sandsteinschichten zurück, der durch Wind, Wasser, Frost und Sonne zu bizarren Felsen geformt wurde. Was geblieben ist, wirkt fast wie eine außerirdische Landschaft – mit Türmen, Schluchten, Treppen, Brücken und natürlichen Bögen. Diese sogenannten „Felsenstädte“ sind ein beeindruckendes Labyrinth und bieten Abwechslung für Wanderer, Fotografen und Abenteurer.

Video: Das Böhmische Paradies, YouTube

Die drei bekanntesten Felslandschaften Tschechiens

Im Norden und Osten Böhmens befinden sich die drei bekanntesten Felsgebiete des Landes – jedes mit eigenem Charakter und besonderer Atmosphäre.

1. Böhmische Schweiz | Nationalpark mit Felsenbrücke und Flussschluchten

Direkt an der Grenze zu Deutschland liegt der Nationalpark Böhmische Schweiz (České Švýcarsko). Er ist das tschechische Pendant zur Sächsischen Schweiz und gemeinsam bilden sie eine grenzüberschreitende Naturlandschaft. Besonders berühmt ist die Felsenbrücke Pravčická brána – der größte natürliche Sandsteinbogen Europas mit einer Spannweite von 26 Metern. Ein weiteres Highlight sind die mystischen Schluchten des Kamenice-Flusses, durch die man teilweise mit dem Boot fahren kann.

Für Wanderer gibt es hier unzählige Routen – von gemütlichen Familienwegen bis zu anspruchsvollen Tageswanderungen. Der Fernwanderweg Hřebenovka führt durch den Park und bietet atemberaubende Ausblicke auf Wälder und Felsen. Orte wie Hřensko, Jetřichovice und Krásná Lípa eignen sich hervorragend als Ausgangspunkt.

Hinweis: Nicht alle Schluchten und Wanderwege in der Böhmischen Schweiz sind aktuell geöffnet, da es zu Sanierungsarbeiten kommt.

Foto: Die Felsenbrücke Pravčická brána in der Böhmischen Schweiz, VisitCzechia

2. Böhmisches Paradies | UNESCO-Geopark mit Burgen, Felsen und Edelsteinen

Nur eine Autostunde von Prag entfernt liegt das Böhmische Paradies (Český ráj) – eine Region, in der Natur und Kultur Hand in Hand gehen. Der UNESCO-Geopark erstreckt sich über mehr als 800 km² und ist bekannt für seine Sandsteinpfeiler, geheimnisvollen Wälder und romantischen Burgen wie Trosky und Kost.

Die berühmten Prachovské skály (Prachov-Felsen) sind ein beliebtes Wanderziel: Hohe Sandsteintürme bilden hier ein Labyrinth aus engen Gängen und Aussichtspunkten. Ganz in der Nähe liegt Hrubá Skála – mit dramatischen Felsen rund um Burgen, die scheinbar auf den Spitzen balancieren.

Neben dem Wandern ist die Region auch bei Sportkletterern und Edelsteinsuchern sehr beliebt. Der tiefrote böhmische Granat – ein seltener Edelstein – wird hier seit Jahrhunderten gefunden. Der „Goldene Pfad“ (Zlatá stezka) führt Wanderer zu vielen der schönsten Orte der Gegend.

Foto: Hrubá Skála im Böhmischen Paradies, VisitCzechia

3. Adršpach-Teplice | Natürliches Felsenlabyrinth mit Treppen und Türmen

Das östlichste Felsgebiet Tschechiens – nahe der polnischen Grenze – ist das märchenhafte Adršpach-Teplice. Es ist zwar kleiner als die anderen beiden Parks, aber genauso beeindruckend. Es gibt verschiedene Wanderwege, die an, durch und über die Felsen führen. Schmale Treppen führen zu fantastischen Aussichtspunkten, von denen Sie die Felsformationen in ihrer ganzen Pracht sehen können. Es gibt zwei Eingänge, und wir empfehlen, Tickets im Voraus online zu buchen und gutes Schuhwerk mitzubringen.

Foto: Adršpach-Teplice, Jaroslav Kocourek

Erst nach einem Brand im Jahr 1824 wurde das Gebiet zugänglich gemacht und die ersten Wanderwege entstanden. Auch der Dichter Goethe war hier – eine Büste von ihm steht heute an einem Wasserfall. Die höchsten Felsen ragen bis zu 81 Meter in die Höhe, darunter das berühmte Felsenduo „Die Verliebten“. Weitere Highlights sind das „Mäuseloch“, nur 50 cm breit, und das barocke Tor aus dem Jahr 1839.

Tipp: Das nahegelegene Naturschutzgebiet Ostaš bietet ebenfalls imposante Sandsteinfelsen und anspruchsvolle Wanderpfade. In den Broumovské stěny wandern Sie über felsige Pfade mit atemberaubenden Aussichten über das tschechisch-polnische Grenzland.

Verborgene Juwelen: Weniger bekannte Felsgebiete in Tschechien

Neben diesen drei bekannten Parks gibt es in Tschechien noch weitere, weniger touristische Felslandschaften – nicht weniger beeindruckend: In Toulovcovy Maštale in Ostböhmen erwarten Sie abenteuerliche Wege durch Felsformationen, die Sie oft ganz für sich alleine haben. Im Naturpark Kokořínsko sind die Felsen zwar kleiner, aber die Ausblicke umso spektakulärer – zum Beispiel auf dem Naturlehrpfad Cinibulkova bei Mšeno.

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