Die Tschechische Republik ist nur 800 Kilometer von der niederländischen Grenze entfernt und somit ein perfektes Ziel für einen Roadtrip. In den tschechischen Regionen Böhmen und Mähren stehen nicht weniger als 16 Reiseziele auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Dies sind kulturelle und natürliche Attraktionen. Von alten Stadtzentren, einzigartigen Bauernhäusern bis hin zu jüdischen Denkmälern und moderner Architektur. Welche das alles sind, können Sie hier nachlesen.
1. Die Kurorte der Tschechischen Republik
Der jüngste tschechische Neuzugang auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes ist das Westböhmische Bäderdreieck mit den Kurorten Karlovy Vary, Mariánské Lázně und Františkovy Lázně. Die drei Kurorte sind seit 2021 zusammen mit acht weiteren europäischen Kurorten in die Kulturerbeliste eingetragen. Die Bäder sind ein Zeugnis der im 18. Jahrhundert entstandenen europäischen Bäderindustrie. Sehen Sie verzierte Kolonnaden und Pavillons, die die heißen Quellen beherbergen. Viele Hotels bieten medizinische Behandlungen auf Basis des mineralstoffreichen und wohltuenden Wassers an.
2. Bergbaugebiet im Erzgebirge
Ein Bergbaugebiet als UNESCO-Destination? Im Erzgebirge, das sowohl in Deutschland als auch in Tschechien liegt, werden seit dem Mittelalter Mineralien abgebaut. Durch acht Jahrhunderte Bergbautätigkeit hat das Gebiet einen großen Beitrag zum Bergbauwissen geleistet. Seit 2019 stehen fünf Bergbaugebiete im Erzgebirge in Tschechien auf der Welterbeliste. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören eine Zinnerzmine, ein Bergbaumuseum und ein Turm, der als Sortierhaus für Uranerz diente.
3. UNESCO-Perle Prag
Das bekannteste, meistbesuchte und auch das größte UNESCO-Weltkulturerbe in der Tschechischen Republik ist das Stadtzentrum von Prag. Die Prager Burg mit dem bezaubernden Veitsdom, die Altstadt mit dem Altstädter Ring und viele weitere Kirchen und Paläste bilden eine wunderschöne architektonische Sammlung. Die Prager Innenstadt wurde 1992 in die UNESCO-Liste aufgenommen.
4. Buchenurwälder im Isergebirge
Das erste tschechische Naturgebiet, das in die UNESCO-Liste des Natur- und Kulturerbes aufgenommen wurde, sind die Buchenwälder des Isergebirges. Sie wurden 2021 hinzugefügt, da sie fast 350 Jahre lang unberührt waren. Das Gebiet in Nordböhmen ist noch ein unentdecktes Juwel, denn touristische Einrichtungen sind hier rar.
5. Reichtum in Kutna Hora
Im Mittelalter war Kutná Hora nach Prag die wichtigste Stadt in Böhmen. In „Die Schatzkammer des böhmischen Königreichs“ wurde das wertvolle Silber im hiesigen Silberbergwerk abgebaut und dort die königliche Münze geprägt. Das Silber brachte enormen Reichtum und trug zu einer Reihe schöner Denkmäler bei, wie der gigantischen Sint-Barbara-Kirche im Zentrum. Die Liebfrauenkathedrale befindet sich im Stadtteil Sedlec. Beide Kirchen sind Teil der UNESCO.
6. Ein königliches Gestüt
Das Pferdegestüt Kladruby in Ostböhmen ist eines der ältesten der Welt. Im März 1579 gründete Kaiser Rudolf II. das Gestüt mit dem Ziel, königliche Pferde für festliche Festzüge zu züchten. Auch heute noch sind die weißen und schwarzen Kladruber Pferde wegen ihres Aussehens und Charakters bei Royals und Polizei begehrt. Seit 2019 steht das Landschafts- und Gestüt Kladruby nad Labem auf der Welterbeliste.
7. Italienische Renaissance im Schloss Litomyšl
In der romantischen Stadt Litomyšl gibt es ein wunderschönes Bauwerk, das durch die Sgrafitto-Verzierung an den Fassaden einzigartig ist. Jede der 8.000 Zeichnungen ist anders. Der Bau des Schlosses ist von der italienischen Architektur inspiriert und die offene Bauweise mit Arkaden ist in Nordeuropa sehr selten. Das Schloss Litomyšl wurde 1999 in die UNESCO-Liste aufgenommen.
8. Die Große Dreifaltigkeitssäule in Olmütz
In der mährischen Stadt Olmütz steht die barocke Dreifaltigkeitssäule. Die Gedenksäule stammt aus dem 18. Jahrhundert und ist in einem charakteristischen Stil erbaut, der als „Olmützer Barock“ bekannt ist. Das 35 Meter hohe Denkmal ist von einer barocken Skulpturengruppe umgeben. Die Kapelle in der Säule macht die Statue zu etwas ganz Besonderem.
9. Erzbischöflicher Palast und Garten in Kroměříž
Der erzbischöfliche Palast und die Gärten von Kroměříž sind eine halbe Autostunde von Olmütz entfernt. Die Burg gehörte jahrhundertelang den (Erz-)Bischöfen von Olmütz. Sie nutzten es als repräsentativen Wohnsitz und als Ort für entscheidende Besprechungen und Verhandlungen. Der Palast verfügt über ein beeindruckendes Inneres mit prächtigen Sälen und einer wertvollen Kunstsammlung. An das Schloss schließt sich ein weitläufiger Schlosspark an. Der Blumengarten in Kroměříž ist im Renaissancestil und besteht aus Labyrinthen, Becken, Springbrunnen, einer Kolonnade und sorgfältig geschnittenen Hecken. 1998 wurden das Schloss und die Gärten in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.
10. Villa Tugendhat
Ein Wunder des Funktionalismus in Brünn: Villa Tugendhat. Die Villa wurde 1929-1930 im Auftrag des Ehepaares Tugendhat erbaut. Es ist eines der bedeutendsten Beispiele des funktionalistischen Baustils des Architekten Ludwig Mies van der Rohe und gilt als einer der Meilensteine der Weltarchitektur des 20. Jahrhunderts.
11. Kulturlandschaft Lednice-Valtice
Zwischen dem 17. und 20. Jahrhundert verwandelten die Herzöge von Liechtenstein ihren Besitz in Südmähren in eine eindrucksvolle Landschaft. Zwischen den Schlössern Lednice und Valtice wurde ein wunderschöner Park nach den Prinzipien der englischen Romantik der Landschaftsarchitektur angelegt. Im Park wurden seltene Bäume gepflanzt, romantische Gassen und Fischteiche angelegt und verschiedene kleine Gebäude errichtet. Mit einer Fläche von 200 km2 ist die Kulturlandschaft Lednice und Valtice eine der größten Kulturlandschaften Europas.
12. Jüdische und christliche Geschichte in Třebíč
Am Ufer des Flusses Jihlava liegt die mährische Stadt Třebíč. Třebíč war jahrhundertelang ein Ort, an dem Juden und Christen zusammenlebten. Es ist in vielen Gebäuden zu sehen, wie der romanisch-gotischen Basilika St. Prokop und dem jüdischen Viertel Zámostí. Nach Jerusalem ist dieser Bezirk das einzige unabhängig aufgeführte jüdische Denkmal auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes.
13. Wallfahrtskirche in Žďár nad Sázavou
Oberhalb der Stadt Žďár nad Sázavou, auf dem Berg Zelená hora, steht die Wallfahrtskirche des Heiligen Johannes von Nepomuk. Die Wallfahrtskirche wurde Anfang des 18. Jahrhunderts erbaut und ist das schönste Werk des Architekten Johann Santini Aichel. Wie so oft bei Santinis Bauten geht es auch hier um Symbolik – der Grundriss hat die Form eines Pentagramms, fünf Ausgänge sowie fünf Sterne und fünf Engel auf dem Hauptaltar.
14. Fotogene Stadt Telč
Das Juwel der Renaissance unter den tschechischen Städten ist Telč. Im 14. Jahrhundert begann der Bau der Stadt Telč. Der mittelalterliche Stadtkern mit Wasserfestung, Schloss und Marktplatz, umgeben von malerischen Häusern mit Fassaden im Renaissance- und Barockstil, ist in perfektem Zustand erhalten.
15. Schloss Český Krumlov
Český Krumlov ist ein märchenhafter Ort im Süden Böhmens. Die Stadt ist mit vielen Legenden verbunden und es gibt viele interessante Geschichten von Herrschern und anderen Personen, die in der Stadt lebten. Die charmante Stadt ist bekannt für ihre mittelalterlichen Gassen, charakteristischen Häuser und den Burgkomplex, der nach der Prager Burg der größte in der Tschechischen Republik ist. Český Krumlov wurde 1992 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.
16. UNESCO auf dem Land in Holašovice
Holašovice ist eine halbe Autostunde von Český Krumlov entfernt. Es ist ein außergewöhnlich gut erhaltenes Beispiel eines traditionellen mitteleuropäischen Dorfes. Es gibt einige Bauernhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert im sogenannten „südböhmischen Bauernbarock“. Die U-förmigen Bauernhäuser haben Fassaden mit Stuckverzierungen und einigen dekorativen Elementen in verschiedenen Farben.