Kutná Hora wird oft als die Silberstadt oder die „nationale Schatzkammer“ Tschechiens bezeichnet. Im Mittelalter war Kutná Hora nach Prag die wichtigste Stadt im Königreich Böhmen. Der enorme Reichtum von Kutná Hora trug maßgeblich dazu bei, das Fortbestehen der böhmischen Könige in den Blütezeiten der Stadt zu sichern.
Reich an historischem Erbe
Teile dieses Reichtums sind noch heute sichtbar. Das Zentrum von Kutná Hora wurde 1995 aufgrund seines historischen Werts und seiner architektonischen Juwelen in die UNESCO-Weltkulturerbeliste aufgenommen. Das historische Zentrum mit einer Fläche von 62 Hektar ist voll von Straßen, Plätzen, Kirchen, Wohnhäusern, Geschäften und Cafés, in denen die lange, bewegte Geschichte der Stadt spürbar ist. Es herrscht eine mittelalterliche Atmosphäre in dieser ehemaligen Bergbaustadt mit nicht weniger als 319 kulturellen Denkmälern, darunter der Italienische Hof (Vlašský dvůr) und die Kathedrale St. Barbara, die zum Symbol der Stadt geworden ist. Damit nimmt Kutná Hora den vierten Platz im tschechischen Stadt-Erbe ein, nach Prag, Olomouc und Brno.
Es ist ein noch nicht entdecktes Juwel für viele Reisende: Brno. Diese tschechische Stadt ist nach Prag die größte Stadt des Landes und die Hauptstadt der Region Mähren. Um dies so zu belassen, wurde in den letzten Jahren intensiv an der Renovierung der Stadt gearbeitet.
Foto: Kutna Hora, Vlašský Dvur
Mittelalterliches Zentrum von Kutná Hora
Doch Kutná Hora ist mehr als das Zentrum mit mittelalterlichen Gassen und Kirchen. So verbirgt sich tief unter den Straßen der Stadt eine unterirdische Welt aus Tunneln und Gassen. Von dem Tal der Vrchlice aus bietet die Stadt zudem aus einer Entfernung von einem halben Kilometer eine markante Skyline, die durch die wichtigsten Gebäude der Stadt geformt wird, die sich am Rand des Tals erheben.
Sedlec
Auch der heutige Vorort Sedlec, wo das ehemalige Zisterzienserkloster steht, gehört untrennbar zum historischen Zentrum von Kutná Hora. Während der Glanzzeiten der Silberstadt im Mittelalter stellte dieses Kloster einen Gegensatz zur Stadt dar: Während in Kutná Hora Tag und Nacht Betriebsamkeit herrschte, blieb das Kloster von Sedlec ein Zentrum des Gebets und der Ruhe. Das wichtigste Gebäude des Klosterkomplexes ist die Kathedrale der Allerheiligen in Sedlec.
Foto: Sedlec-Beinhaus
Die Weinkeller von Kutná Hora
Die Weinkeller von Kutná Hora gehören zu einer langen Tradition des Weinbaus, die bis ins Jahr 1101 zurückreicht. Im Sommer und bei besonderen Veranstaltungen, wie der Weinlese von Kutná Hora, werden hier sehr besondere Führungen mit Weinproben im Kloster St. Ursula angeboten. Auch hat Kutná Hora einen Weinfahrradweg von sechs Kilometern zwischen dem Stadtzentrum und den Weinbergen. Weine aus dieser Region (wie Pinot Noir, St. Laurent, Müller Thurgau und Gewürztraminer) sind bekannt für ihren Mineralgehalt und ihre Würzigkeit. Sie haben bereits zahlreiche Preise gewonnen – in Tschechien und international.
Restaurant Dačický: Böhmische Alchemie in der Praxis
Die Weine schmecken hervorragend zu einem würzigen Gulasch mit Knödeln oder gefülltem Truthahn mit Rotkohl und Kartoffelknödeln mit Pflaumenmarmelade im renommierten Restaurant Dačický. Dieses stimmungsvolle Restaurant pflegt das Andenken an seinen Namensgeber: Mikuláš Dačický von Heslov. Diese legendäre Figur liebte das Leben in der Renaissance und genoss grenzenlos gutes Essen, Wein und Frauen. Genießen Sie es also in vollen Zügen und probieren Sie nicht nur die original alchemistischen Gerichte im Dačický, sondern auch unbedingt eines der sechs Biersorten vom Fass.
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